Sunday 11 September 2011

Tolstoj - Sämtliche Erzählungen - Dritter Band




I am simply in awe of these stories and the philosophy that is so elegantly woven into them.

“Sie war voller Glück. Sie brauchte niemanden, und deshalb fühlte ich, daß man ohne sie nicht leben konnte.” (Tolstoj, 1961, p.117).

“Und die Menschen streben im Leben nicht danach, das zu tun , was sie für gut und recht halten, sondern danach, möglichst viele Dinge ihr Eigentum zu nennen.” (Tolstoj, 1961, p.143).

“Die ganze schwere Last des Lebens war von ihm genommen. Er schloß die Augen und neigte den Kopf – niemand hielt ihn fest. Sein Hals bog sich nach unten, die Beine begannen zu zittern, der ganze Körper schwankte. Er war darüber eher erstaunt als erschrocken. Alles war ihm so neu.” (Tolstoj, 1961, p.166).

“Je mehr ihr eurem Zorn nachgebt, desto schlimmer wird es.” (Tolstoj, 1961, p.313).

“Und er begriff, daß Gott jedem Menschen eine Steuer auferlegt hat, die mit Liebe und guten Werken bezahlt wird.” (Tolstoj, 1961, p.369).

“Du willst das Böse austreiben, aber es gewinnt auch über dich Gewalt. Einen Menschen erschlagen ist nicht schwer, doch das Blut bleibt an der Seele kleben. Einen Menschen töten heißt seine Seele mit Blut beflecken. Du glaubst, du hättest einen bösen Menschen getötet; du glaubst du hast das Böse ausgetrieben, aber nein: in dir sitzt nun das Böse drin, und es ist schlimmer als das alte. (…) Man sole keine neue Sünde auf sich nehmen, sondern weiter dulden.” (Tolstoj, 1961, p.374).

“Mein Acker war Gottes weite Erde. Wo ich sie pflügte, da war mein Acker. Der Boden war frei. Von eigenem Land wußte man damals nichts. Sein eigen nannte man nur seine Arbeit.” (Tolstoj, 1961, p.412).

“Dies ist unser Glück: als wir reich waren, hatten wir nicht eine Stunde Ruhe, hatten keine Zeit miteinander zu redden, an unser Seelenheil zu denken und zu Gott zu beten. So vile Sorgen hatten wir. Bald hatten wir Gäste …. (…) So haben wir gelebt; eine Sorge folgte der andern, eine Sünde der andern. (…) Jetzt stehen wir frühmorgens auf und redden in Liebe und Eintracht miteinander; wir haben über nichts zu straiten, haben um nichts zu sorgen.” (Tolstoj, 1961, p.438).

“Ich sehe nun, daß das Böse nur durch Böses vermehrt wird. Je mehr Menschen das Böse verfolgen, desto mehr Böses schaffen sie. Man kann also das Böse nicht durch Böses vertreiben.” (Tolstoj, 1961, p.453).

“Eines Tages saß der Taufsohn da; er wollte nichts mehr, er fürchtet nichts mehr, und sein Herz war fröhlich.” (Tolstoj, 1961, p.463).